Einen Kredit umschulden – Das sollten Sie darüber wissen

Viele Menschen in Österreich kommen trotz geordneter finanzieller Verhältnisse mindestens einmal in ihrem Leben in die Lage, einen Kredit aufnehmen zu müssen. Ob für die Einrichtung einer neuen Küche, den Kauf einer Wohnung, den Bau eines Hauses oder die Ausbildung – manchmal reichen die Ersparnisse nicht aus. Vor allem bei großen Kreditsummen geht man eine langjährige Verpflichtung ein, die aber nicht vor der Investition abschrecken sollte.

Hat man sich ausreichend informiert und gut verhandelt, ist ein Kredit eine faire und legitime Art der Finanzierung in Österreich. Und mit einer Umschuldung besteht außerdem die Möglichkeit, trotz langer Laufzeiten von den aktuell günstigsten Konditionen zu profitieren.

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Lassen Sie sich von Ihrer Bank gut beraten, bevor Sie an eine Umschuldung denken.

Warum sollte man einen Kredit umschulden?

Vor allem Kredite mit langen Laufzeiten, wie z.B. Wohnbaukredite, sind oftmals nicht mehr zeitgemäß. Die Konditionen haben sich im Laufe der Jahre geändert, die Zinsen für das geliehene Geld sind in vielen Fällen günstiger geworden. Mit einer Umschuldung besteht die Chance, von neueren Kreditmodellen zu profitieren und in Summe weniger zurückzahlen zu müssen.

Allerdings gilt es dabei einiges zu beachten. Jeder, der eine Umschuldung in Erwägung zieht, sollte genau prüfen, ob sich diese auch tatsächlich sinnvoll ist. Ein Kreditrechner mit direktem Vergleich macht die Auswahl leichter.

Außer Spesen nichts gewesen – Wenn der bestehende Vertrag zur Hürde wird

Viele Bankkunden haben beim Aufnehmen des Kredites vor vielen Jahren die Möglichkeit einer Umschuldung nicht berücksichtigt. Mit den aktuell niedrigen Zinssätzen in Österreich aufgrund der Finanzkrise hat wohl niemand gerechnet. Leider kann man je nach Vertrag nicht unbedingt davon profitieren. Viele Kreditverträge haben eine festgesetzte Laufzeit, bei denen eine vorzeitige Rückzahlung nicht berücksichtigt wird.

Möchte der Kunde den Kredit vor Vertragsende auflösen, ist das oft mit hohen Spesen verbunden. Sollten Sie dennoch eine Kündigung des Vertrages wünschen, müssen Sie mit einer Kündigungsfrist von bis zu 6 Monaten rechnen.

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Gerade bei höheren Krediten ist durch eine Umschuldung eine Einsparung möglich

Vor einer Umschuldung wartet auf den Anträger folglich viel Rechenarbeit. Man muss genau abwägen, wie hoch die anfallenden Spesen und Bearbeitungsgebühren sein werden und die Differenz der Zinssumme zwischen altem und neuem Kredit sein wird.

Nur, wenn die Spesen in einem rentablen Verhältnis zu der ersparten Zinssumme steht, ist die Kreditumschuldung zu empfehlen. Dabei darf auch nicht die Zeit vergessen werden, die man für die Suche nach einem passenden Umschuldungskredit benötigt.

Der Rechner beweist – Vergleichen lohnt sich und spart Geld

Wie bei Ratenkrediten oder großen Darlehen ist es sich auch bei der Umschuldung ratsam, die aktuellen Angebote in Österreich miteinander zu vergleichen. Statt die Bank, die aktuell der Geldgeber ist, um Angebote für einer Umschuldung oder Anschlussfinanzierung zu bitten, sollten Sie sich selbst auf die Suche machen und auch andere Kreditinstitute in die Auswahl einschließen. Vor allem Direktbanken bieten aktuell attraktive Möglichkeiten mit guten Zinsen. Die Umschuldung kann recht unkompliziert und schnell über das Internet abgewickelt werden.

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Der Vergleich lohnt sich – mit einem Kreditrechner finden Sie die besten Konditionen.

Um den passenden Umschuldungskredit in Österreich zu finden ist es sinnvoll, einen kostenlosen Kreditrechner zu Hilfe zu nehmen. Sie können ganz unverbindlich und anonym die benötigte Kreditsumme, die gewünschten Laufzeiten, den Investitionszweck usw. eingeben und erhalten in Sekundenschnelle ein umfangreiches Angebot an Umschuldungsmodellen verschiedener österreichischer Banken. Nachdem Sie durch den Kreditrechner eine engere Auswahl getroffen haben, sollten Sie die Vertragsbedingungen im Detail prüfen.

Neben dem Zinssatz und der Laufzeit sollten Sie sich auch über die Möglichkeit einer Anschlussfinanzierung und sonstige Gebühren informieren. Besonders zu empfehlen sind Kreditinstitute, die ihre aktive Hilfe bei der Umschuldung anbieten. Bei den Verhandlungen rund um die vorzeitige Kündigung erhalten Sie professionelle Unterstützung und haben wesentlich bessere Chancen auf einen fairen Ausstieg.

Mit einer Umschuldung klare Verhältnisse schaffen

In vielen Fällen sind nicht die niedrigeren Zinsen der Grund für eine Umschuldung, sondern die Möglichkeit, einen besseren Überblick über die finanzielle Lage zu bekommen. Wer gleich zwei oder mehr Ratenkredite aufgenommen hat, kann diese durch die Umschuldung in einen einzigen Ratenkredit zusammenfassen und über ein gemeinsames Konto laufen lassen und hat dadurch nur einer Bank gegenüber eine finanzielle Verpflichtung. Aus mehreren Kreditverpflichtungen mit verschiedenen Laufzeiten und Zinssätzen wird ein einziges Darlehen, und man kann sich auf Dauer viel Aufwand sparen. Lesen Sie dazu auch: https://diepresse.com/home/meingeld/verbraucher/743790/Kredite-umschulden-kann-sich-lohnen

Das Bauspardarlehen umschulden

Bei Krediten mit kleinen Summen und kurzen Laufzeiten lohnt sich eine Umschuldung in den meisten Fällen nicht. Der Aufwand ist gemessen an den eingesparten Kosten zu groß, außerdem machen auch die meist recht langen Kündigungsfristen eine Umschuldung unrentabel.

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Ein Bauspardarlehen kann unter Umständen umgeschuldet werden.

Ganz anders verhält es sich hingegen bei Bauspardarlehen mit hohen Kreditsummen. Bei Darlehen im fünfstelligen oder sogar sechsstelligen Bereich können schon geringe Zinsunterschiede in Summe mehrere tausend Euro Ersparnis bedeuten. Auch bei den großen Krediten sollten Sie vor der Entscheidung zur Umschuldung aber genau ausrechnen, ob der Wechsel zu einem neuen Kreditinstitut bzw. zu einem neuen Kreditmodell rentabel ist. Neben den Bearbeitungsgebühren und Eröffnungsgebühren kommen noch die Kosten für das frühzeitige Auflösen des Kreditvertrages hinzu.

Bei Bauspardarlehen in Verbindung mit einem Grundbucheintrag der Bank muss auch das Umschreiben auf das neue Kreditinstitut bezahlt werden. Bevor Sie sich auf die Suche nach einer geeigneten Bank für Ihre Umschuldung machen sollten Sie sich deshalb zunächst bei dem bestehenden Kreditgeber darüber informieren, welche Kosten damit verbunden wären. Nur dann können Sie abwägen, ob sich das Umschulden überhaupt lohnt.

Die Hilfe der Bank erneut in Anspruch nehmen

Wer schon viele Jahre einen Kredit bei seiner Bank laufen hat, und mit den Konditionen bzw. der Zusammenarbeit bisher zufrieden war, muss nicht unbedingt auf ein neues Pferd setzen und eine Umschuldung machen. Was viele Kreditanträger nicht wissen ist, dass man mit den Banken auch bei bestehenden Kreditverträgen verhandeln kann. Gerade jetzt, wo der Zinsstand aufgrund der Wirtschaftskrise so niedrig wie noch nie ist, sind die Banken häufig dazu bereit, die Vertragskonditionen, die vor vielen Jahren vereinbart wurden, den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

Der Gewinn vergleicht die Umschuldungskonditionen einiger Banken: https://www.gewinn.com/persoenliche-finanzen/finanzen-einzel-ansicht/article/umschulden-fuer-wen-macht-es-sinn/

Für Sie als Kreditnehmer bedeutet das, dass Sie Ihre Bank nicht vor vollendete Tatsachen stellen, sondern zunächst doch noch einmal das Gespräch suchen sollten. Dabei ist es ratsam, bereits vor dem Beratungsgespräch einen Kreditvergleich anzustellen, um der Bank gegenüber mit konkreten Zahlen argumentieren zu können. Erklärt sich die Bank dazu bereit, den Vertrag zu „aktualisieren“, erzielen Sie mit einem Weiterführen des bestehenden Kredites dieselben Einsparungen wie bei einer Umschuldung, sparen sich aber viel Arbeit und Zeit.

Umschulden muss sich lohnen

Einen Kredit umzuschulden will gut überlegt sein. Das Zusammenlegen von mehreren Darlehen oder bessere Zinsen sind die Hauptmotivation, wobei diese stets in Hinblick auf die zu erwartenden Kosten für die Umschuldung zu berechnen sind. Allgemein sollte es sich beim Umschulden um eine einmalige Sache handeln. Mehrfache Umschuldungen wirken sich nicht nur schlecht auf die Bonität aus, sondern lohnen sich aufgrund der vielen Bearbeitungsgebühren im Endeffekt auch nicht.

Drum ist es wichtig, dass Sie den für Sie richtigen Umschuldungskredit wählen. Lassen Sie sich nicht von vermeintlich viel niedrigeren Zinsen für Kredite locken, sondern prüfen Sie den neuen Kreditvertrag genau. Schließlich soll sich das Übertragen der Schulden auf eine andere Verbindlichkeit für Sie auf Dauer lohnen.