Heimarbeit – Arbeiten von Zuhause aus in Österreich

[Update 13.1.2018] Es gibt viele Gründe, weshalb es einem Menschen nicht möglich ist, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Meist zeitlich bedingt wegen einer Doppelbelastung durch Studium oder Kinder, nehmen viele Erwachsene die Möglichkeit wahr, flexibel von zuhause aus zu arbeiten. Andererseits gibt es natürlich auch arbeitswillige, welche sich freiwillig dafür entscheiden, um die Haushaltskasse zusätzlich zum 9 to 5 Job noch aufzubessern oder aber die Heimarbeit ist die einzige Einkommensquelle und wird aufgrund der zumeist freien Zeiteinteilung und der örtlichen Gebundenheit an die eigenen vier Wände als angenehm empfunden. Fakt ist, Heimarbeit wird gesucht.

Ein Nebenjob in Heimarbeit – Zusatzverdienst neben dem Job

mann arbeitet von zuhause
Die Heimarbeit ist in unserer vernetzen Welt immer einfacher.

Die Suche nach einem Nebenjob, welchen man im eigenen Hause ausüben kann, beginnt meist über das Internet. Es empfiehlt sich, die Recherchen über Heimarbeit zu vertiefen, auch wenn sich dies zu Anfang aufwendig gestaltet. Auf diesem Sektor gibt es leider viele schwarze Schafe. Ganz besonders vorsichtig sollten Sie werden, wenn Sie finanziell in Vorleistung gehen sollen oder man Ihnen ein exorbitantes Einkommen verspricht. In diesen Fällen lassen Sie lieber gleich ganz die Finger davon.

Heimarbeit erfordert in jedem Falle sehr viel Disziplin, da Sie sich jeden Tag aufs Neue selbst dazu bewegen müssen, sich hinzusetzen und wirklich produktiv zu arbeiten. Niemand schaut auf die Uhr und kontrolliert, ob Sie um 8 Uhr im Büro sitzen. Auch wenn Disziplin und Fleiß zu Ihren Stärken zählen, dürfen Sie finanziell keine Wunder erwarten.

Kugelschreiber zusammenbauen – es war einmal…

Die typische Tätigkeit, welche viele Menschen sofort mit dem Begriff Heimarbeit verbinden, ist das altbekannte Zusammenbauen von Kugelschreibern. Hinter vielen dieser Anzeigen stecken zumindest heutzutage jedoch Betrüger. Es ist absolut möglich, Kugelschreiber von Maschinen zusammenbauen zu lassen. Da muss man kein Buchhalter sein, um kurz zu überschlagen, dass das die maschinelle Hersteller von Kugelschreibern um ein Vielfaches günstiger käme, als für diesen Prozess Menschen in Heimarbeit einzuspannen.

Letztendlich verdient zumeist nur einer mit den Kugelschreibern und zwar Ihr vermeintlicher Arbeitgeber, welcher Sie entweder dazu bringt, ihm die Einzelteile abzukaufen oder der Ihnen eine überteuerte Hotline zur Verfügung stellt, wenn sich Rückfragen ergeben. Unternehmen inserieren Stellenangebote diesbezüglich gerne in Tageszeitungen.

Seriöse Jobs in Österreich zu finden, bei welchen man von zu Hause aus tätig sein kann, ist heute, seit der digitalen Transformation, aber absolut möglich. Heimarbeit heißt heute Crowdworking, und ist eine beliebte Art für viele geworden, ihr Einkommen aufzubessern. Bevor wir aber auf Crowdworking weiter eingehen, sehen wir uns einmal die verbliebenen Arten der guten alten Heimarbeit im Detail an.

Arbeit als Texter von Zuhause aus

Media-Agenturen aus ganz Europa befinden sich derzeit im Aufschwung. Der Werbemarkt entwickelt sich in großen Schritten weiter. Das Online-Geschäft boomt. Wenn immer mehr Menschen Produkte in Online-Shops kaufen, steigt damit auch die Nachfrage nach guter Online-Werbung.

Diese kommt nicht mehr nur in Form von gewieften Slogans daher, sondern bietet oft genügend Spielraum für andere Textsorten. Viele kleine Firmen wollen ihr Geschäft durch die Einbindung eines Blogs aufwerten, der die User über Themen informiert, die im Zusammenhang mit ihren Produkten stehen.

Das Zauberwort, das Werbeagenturen sowie Webdesigner glücklich macht, ist Pull Marketing. Anders als beim Push-Marketing, bei dem jedem User eine Bannerwerbung in kräftigen Farben entgegenblinkt, will Pull Marketing den User Mehrwert durch Unterhaltung oder Information bieten.

Viele Firmen benötigen gute Texte für ihren Onlineauftritt oder möchten mit optimierten Texten an der Spitze der Ergebnisse von Suchmaschinen stehen. In der Branche sind sowohl Wort- als auch Stunden- oder Pauschalpreise üblich.

Der Weg, der wirklich jedermann offen steht, sind Content-Marktplätze wie textbroker.de oder content.de. Das Schreiben sollte Ihnen aber auch in diesem Fall leicht von der Hand gehen und eine gewisse verbale Versiertheit wirkt sich sicherlich positiv auf die Effizienz aus, denn je mehr und vor allem schneller Sie texten können, desto mehr verdienen Sie am Ende auch.

Auf genannten Plattformen werden die Rechtschreibkenntnisse sowie die Form und Struktur potenzieller neuer Dienstnehmer mittels eines Probetextes bewertet. Diese Einstufung, üblicherweise in Form von Sternen, entscheidet über den möglichen Verdienst. Auf diesen Plattformen können Sie sich jedoch wirklich nur ein kleines Nebeneinkommen erarbeiten.

Denken Sie daran, dass Sie dieses auch versteuern müssen! Vergessen Sie dabei die Zuverdienstgrenze, wenn Sie das Texten im Nebenerwerb ausüben. Sobald Ihr Jahreseinkommen 11.000,- Euro übersteigt, müssen Sie eine Einkommenssteuererklärung abgeben.

Ob sich der Nebenjob als Texter dann noch lohnt, kann Ihnen in Ihrem individuellen Fall am Besten ein Steuerberater berechnen. Um sich einen Überblick über die finanziellen Möglichkeiten zu verschaffen, schlägt die Redaktion von BrainPower vor, im ersten halben Jahr mit einem monatlichen Nebenverdienst von rund 200,- Euro brutto zu rechnen. Je nachdem, wie gut Sie sich in dieser Zeit entwickeln, können Sie Ihr Nebeneinkommen auf diesen Plattformen verdoppeln oder sogar verdreifachen. Mehr als 600,- Euro brutto verdienen Sie jedoch nur dann, wenn Sie es schaffen, sich aus den Fängen der Open Order zu befreien, und Ihre Kunden durch Direct Orders zu einem von Ihnen festgesetzten Fixpreis mit Texten zu beliefern.

Das ist die Philosophie, die hinter Content-Marktplätzen steckt. Sind Sie schlecht, bekommen Sie sehr wenig bezahlt und finden nur spärlich Aufträge. Kunden wollen um ihr Geld eben trotzdem lieber Texte, die zumindest semantisch Sinn ergeben und keine Rechtschreibfehler enthalten. Sind Sie gut und haben Sie genügend Kunden von Ihrem Können überzeugt, können Sie Ihren Preis festsetzen. Gute Kunden machen jedoch trotzdem vor Content-Marktplätzen einen großen Bogen. Zu hoch ist das Risiko, einen schlechten Text geliefert zu bekommen.

Außerdem fehlt auf diesen Portalen die direkte Absprache, welche nur anonym und nur via Plattform-Mail ablaufen darf. Die Kontaktaufnahme mit dem Kunden selbst ist strengstens untersagt. Wer das Abwerben riskiert, der riskiert auch den Rauswurf.

Umfragen für die Marktforschung

marktforschung
Wer unter Tags Zeit hat, kann gegen Bezahlung an Marktforschungs-Umfragen teilnehmen

Eine weitere Tätigkeit, welcher Sie einfach von zuhause aus nachgehen können, ist das Teilnehmen an Umfragen. Meistens werden Ihnen hierfür Punkte gutgeschrieben, welche Sie nach Anhäufung einer gewissen Anzahl in Geld umrechnen und sich auszahlen lassen können. Jedoch dürfen Sie hier nicht zu viel erwarten, denn es braucht eine beträchtliche Anzahl an Umfragen, an welchen Sie teilnehmen müssen, um damit Geld zu verdienen.

Die bekanntesten Online-Umfrage-Portale sind:

  • AskGfk
  • Globaltestmarket
  • Hiving
  • In your opinion
  • Meinungswelt
  • Meinungszone
  • Mysurvey
  • Nielsen
  • Opinion-People
  • Toluna
  • Yougov

Im Durchschnitt können Sie mit der Teilnahme an Meinungsumfragen rund 5,- Euro verdienen. Oft liegt die Vergütung noch niedriger. Für ein kleines Zubrot ist das vielleicht ab und zu ganz nett, aber wirklich lohnend ist es nicht. Noch dazu, wo Sie auf vielen Umfrageportalen vor jeder tatsächlichen Befragung bis zu einer Viertelstunde Vorarbeit benötigen, um vom System der richtigen Zielgruppe zugeordnet zu werden.

Die Auszahlung ist dann erst ab einen Betrag von 20,- Euro möglich, wobei schon dieser Betrag aufgrund des hohen Arbeitsaufwands oft gar nicht so leicht zu erreichen ist. Ob sich das lohnt, bleibt jedem selbst zu beantworten. Auch, ob diese Art des Geldverdienens der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) auf Dauer standhält, bleibt abzuwarten.

Produkte testen

Ebenfalls in den Sektor Marktforschung fällt das Testen von Produkten. Diese Arbeit erfreut sich mittlerweile allerdings schon solch großer Beliebtheit, dass das Testen teilweise schon verlost wird, da der Andrang so groß ist.

Der Spaß an der Sache macht dies vielleicht für einige oft wieder wett. Manche Produkttester berichten davon, dass dieser „Job“ bereits so etwas wie ein Hobby von ihnen geworden sei.

Portale für Produkttester sind:

  • AMZStars
  • Clubderprodukttester
  • MyMarktforschung
  • Shoppingtests
  • reviews
  • Wir-testen-und-berichten

Denken Sie auch hier daran, dass Sie Ihr Nebeneinkommen ab einem Gesamt-Jahreseinkommen von 11.000,- versteuern müssen!

Klarheit über die Arbeitsverhältnisse

Generell ist bezüglich des Themas Scheinselbständigkeit immer Vorsicht geboten bei Tätigkeiten, welche von der eigenen Wohnung aus ausgeführt werden. Denn wenn Sie nur für einen Auftraggeber tätig und im schlimmsten Falle auch noch weisungsgebunden sind, entsteht schnell der Tatbestand der sogenannten Scheinselbständigkeit. Auch Ihren Arbeitsplatz und Ihre Arbeitszeit müssen Sie selbst bestimmen können.

Die Abrechnung muss auf Basis von Stunden, Tagessätzen oder einer Tätigkeitspauschale erfolgen. Die meisten Anbieter von Heimarbeit bevorzugen den freien Dienstnehmer, denn hier sparen Sie sich natürlich Kosten für Sozialleistungen und Versicherungen. Aber auch für Sie kann diese Konstellation Vorteile haben. Denn selbstverständlich dürfen Sie so für mehrere Arbeitgeber tätig sein und gewinnen dadurch Unabhängigkeit. Ganz gleich ob Sie in Wien oder Salzburg leben, Kontakt zu Firmen, welche Heimarbeit in Österreich anbieten, lässt sich immer herstellen, denn fleißige Mitarbeiter sind stets gesucht.

Ganz ohne fremde Hilfe: Freelancer sind gefragter denn je

Wenn Sie es von Beginn an richtig machen wollen, dann machen Sie sich als Freelancer selbstständig. Mit der digitalen Vernetzung schaffen viele gerade jetzt den Sprung in die Freiberuflichkeit. Und es gibt wahrlich nichts Schöneres, als frei arbeiten zu dürfen!

Durch die digitale Vernetzung verändert sich schon jetzt unser Arbeitsalltag in erfreulicher Art und Weise. Durch innovative Technologien entstandene Arbeitsmodelle erobern die Welt, und werden zukünftig unsere 9 to 5 Jobs revolutionieren. Wer noch immer Angst vor der Industrie 4.0 hat, der hat keine Ahnung, wozu Menschen fähig sein können! Sie sollten nicht mehr zu viel Zeit mit der Frage zu verschwenden, wie viele Verlierer die digitale Revolution produzieren wird, sondern sich damit beschäftigen: Welche Chancen bietet das digitale Zeitalter?

Crowdworking – Flexibel arbeiten ist der neue Trend

Eine große Zahl an Unternehmen setzen sich bereits mit der Transformation unserer Arbeitswelt auseinander. Es scheint so, als hätten wir tatsächlich die Chance, die 40-Stunden-Woche hinter uns zu lassen. Derzeit arbeiten schon tausende gut ausgebildete Crowdworker weltweit von zu Hause aus. Designer, Texter, Journalisten, Webdesigner, App-Designer und viele andere haben ihre Chance wahrgenommen, und gehen zielstrebig der Zukunft entgegen.

Unternehmensexperten sprechen bei Crowdworking bereits vom Recruiting-Modell der Zukunft. Sie haben jetzt die Möglichkeit, zu entscheiden, ob Sie sich mit einer Heimarbeit zufriedengeben wollen, oder ob Sie sich auf den Weg in die digitale Transformation, und damit in die Zukunft des Homeoffice begeben.

Wenn Sie gut in dem sind, was Sie tun, müssen Sie sich nicht unbedingt mit Crowdworking-Plattformen beschäftigen, aber wir empfehlen Ihnen, es trotzdem zu tun. Hier lernen Sie das ABC der neuen Arbeitswelten kennen, und können ganz nebenbei Erfahrungen mit diversen Online-Diensten sammeln.

Crowdworking-Plattformen:

 

  • AppJobber.de
  • Clickworker.com
  • Freelancer.com
  • MyLittleJob.com

Die Zukunft ist frei!

Derzeit formieren sich bereits einige Crowdworking-Gewerkschaften, die sich entweder für alle oder für eine bestimmte Gruppe an Crowdworkern stark macht. Eine der bekanntesten ist dabei die deutsche IG-Metall für Solo-Selbstständige aus den Branchen Textil, Bekleidung, Holz, Kunststoff, ITK und Handwerk. In Österreich ist es unter anderem der Österreichische Gewerkschaftsbund.